50 Jahre Gastrotradition in Dillingen

Bürgermeister Christian Finkler mit Alexander und Christian Kleber von der Grosswald Brauerei und Hermann Haus

Bild: Bürgermeister Christian Finkler (2. v. l.) hatte am Jubiläumstag zwar keine Betriebserlaubnis im Gepäck, doch wie schon zur Eröffnung wurden die besten Grüße und Glückwünsche der Stadtverwaltung mit einem Blumenstrauß überbracht. Neben dem Bürgermeister gratulierten auch Alexander (l.) und Christian Kleber (r.) von der Grosswald Brauerei dem stolzen Jubilar Hermann Haus. Foto: Julia Heitz/kcm

 

Jubiläum des Hotel-Restaurant L´Auberge

Noch ist es ruhig im Hotel-Restaurant L´Auberge in der Dieffler Straße 5 in Dillingen. Restaurant- und Hotelchef Hermann Haus wartet auf eine Lieferung frischer Muscheln. Heute startet die Saison. Es ist kurz nach acht am Morgen. Bei einer Tasse schwarzem Tee erzählt Haus seine Geschichte – 50 Jahre L´Auberge in Dillingen. 50 Jahre mit viel Platz für Nostalgie, Anekdoten und einem Blick auf die aktuelle Lage.

Unlängst feierte Hermann Haus mit zahlreichen Gästen den 50. Geburtstag seines Hauses, mit Bierstand, herzhaftem Grillgut und jeder Menge guter Laune vor der Tür. Die Liste der Gratulanten war lang. Viele wollten dabei sein, als ein Stück Dillinger Gastronomiegeschichte ihr nächstes Kapitel aufschlug – mit Schwung in die 51!

Hermann Haus war gerade einmal 13 Jahre alt, als er zum ersten Mal Gastronomieluft schnupperte. Damals als Page im bekannten Hotel-Restaurant Kurhaus in Bad Kreuznach. 1966 startete die Lehre zum Koch. Noch heute schwärmt der Küchenchef von seiner Ausbildungszeit im Alfa Hotel in Luxemburg Stadt. Schon früh zog es ihn dann in die Welt hinaus. Nach seiner Ausbildung machte er u. a. einen Zwischenstopp im Hotel Walserhof in Österreich, Kleinwalsertal. Bei seiner nächsten Station in Paris, im Hotel Georg V, erweiterte er sein Können mit Kreationen rund um die feine französische Küche. Nächster Stopp: Berlin. Anfangs als Küchenchef innerhalb der Kempinski-Gruppe, später als Maître im Ratsweinkeller direkt im Schöneberger Rathaus und final als Küchenverantwortlicher für die Gaststättengruppe Cour Carré, die in Berlin mehrere Häuser betrieb.

Schon mit den schönsten Plänen für ein eigenes Restaurant in Berlin ausgestattet, ereilte Haus Anfang der 70er Jahre der elterliche Ruf, die den „Sohnemann“ gerne wieder in ihrer Nähe hätten – in Dillingen. Hermann Senior und Franziska Haus, die Eltern von Hermann, waren damals die Besitzer eines kleinen Hotels in der Dieffler Straße. Nach der Rückkehr baute Hermann Junior schnell die Wohnung im Erdgeschoss des Hauses zu einem Restaurant um – das L´Auberge war geboren. Am 14. August 1975 wurde das „Kneipen-Restaurant“, so wie es Haus bis heute nennt, feierlich eröffnet.

Mit zahlreichen Gästen u. a. von der Dillinger Hütte und den Fordwerken, wurde damals an der Theke und an den Tischen viel Umsatz generiert. Der Bierausschank war in den 70er und 80er Jahren in Dimensionen, von denen Gastronomen heute nur noch träumen können. Aber schon immer überzeugte auch die Speisekarte des Hauses, die mit gut bürgerlicher Küche vielfach punkten konnte. Heute zählen u. a. die legendären Muschelabende im L´Auberge zu den Must-Have-Terminen im Kalender vieler Dillinger Bürgerinnen und Bürger sowie von Gästen aus der ganzen Region.

Haus erinnert sich an die Eröffnung: „Am Tag, als wir die Türen zum Restaurant öffneten, überbrachten Vertreter der Stadt Dillingen offiziell die Betriebserlaubnis, ohne die eigentlich kein Gaststätten- oder Gastronomiebetrieb möglich gewesen wäre.“ Man munkelt, dass die Vertreter der Stadt bis tief in die Nacht die Übergabe der Betriebserlaubnis im L´Auberge feierten ……..

Eine Besonderheit hat Haus noch im Köcher. Bis heute ist man vom ersten Tag an der Grosswald Brauerei treu geblieben. Das saarländische Familienunternehmen unterstützt und beliefert seit der ersten Stunde das L´Auberge in Dillingen.

Aktuell laden 30 gemütliche Plätze im Restaurant zum genüsslichen und gemütlichen Verweilen ein. Ein Besuch lohnt immer, doch eine Reservierung im Vorfeld des Besuchs wird dringend empfohlen. Schließlich sorgen neben dem Muschelangebot auch die Steak- und Schnitzelgerichte dafür, dass einem das Wasser im Munde zusammenläuft.

Und nach dem letzten Schluck Tee am Morgen versprach Haus, dass er die Kochschürze noch lange nicht an den Nagel hängen möchte. Wir bitten darum!

kcm